Entstehungsgeschichte
Anfang der 1990er Jahre begann Rudolf in seinem Gartenbaubetrieb in Niedersachsen verschiedene Kohlsorten zu kreuzen. Das Ziel war eine Kohlkreuzung mit möglichst hohen Gehalten an Glucosinolaten. Durch langwierige Rückkreuzungen entstanden Brassica-Varietäten mit hohem Wildformcharakter. Brassica Nr. 2 ist eine Kreuzung aus Brokkoli x Grünkohl x Rosenkohl.
Das Geheimnis liegt in der Verarbeitung
Da Keimlinge den höchsten Gehalt an Glucosinolaten besitzen, werden zur Herstellung von Lüttge Wildkohl ausschließlich die Keimlinge dieses Gemüses verwendet. Es ist bekannt, dass Kohlpflanzen Glucosinolate bilden um sich vor Fressfeinden zu schützen. Aus diesem Grund werden die Keimlinge verschiedenen Stressszenarien wie Licht-, Bewegungs- und Trockenstress ausgesetzt, um den Gehalt an Glucosinolat zu erhöhen. Anschließend werden sie schonend getrocknet und vermahlen.
Etwa 3 g Pulver enthält so viel Glucosinolat wie 300-400 g roher Brokkoli. Das sind in 0,80-0,90 mg Sulforaphan (unterliegt natürlichen Schwankungen).
Glucosinolate und Sulforaphan
Glucosinolate (Senföle bzw. Senfglykoside) sind sekundäre Pflanzenstoffe. Sie kommen überwiegend in Pflanzen der Familie Kreuzblütler (Brassicacae) vor und sind verantwortlich für den typischen scharf würzigen Geschmack. Im Körper werden Glucosinolate unter anderem in Sulforaphan umgewandelt.
Da mit dem Wachstum und der Reife der Pflanzen der Glucosinolatgehalt abnimmt, weisen Keimlinge in der Regel die höchsten Gehalte auf. Der Gehalt in Wildformen kann den Gehalt in Züchtungen um den Faktor 1000 überschreiten. Durch Kochen bzw. Erhitzen von Kohlgemüse geht ein Großteil des Glucosinolats verloren (35-60 %), weshalb das Gemüse möglichst roh verzehrt werden sollte.
Inhaltsstoffe im Vergleich*
*100 g Lüttge Wildkohl Pulver im Vergleich zu 100 g Frischgewicht versch. Gemüse
Unser Tipp
Informiere dich in der Fachliteratur, bei Heilpraktikern, bei Ärzten oder Ernährungsberatern, es ist auch einiges im Internet zu finden, über die Inhaltsstoffe des Wildkohls. Zum Beispiel sind Glucosinolate und Sulforaphan wenig bekannt - und die Natur hat sich schon einiges einfallen lassen. Wichtig, achte auf gute Quellen.